29. August 2002
Jetzt kommen die Argumente aus der Gruft

Bei den Kommentaren zum Appell des Schreckens I begab sich Janice leider ein wenig auf's Glatteis mit der Behauptung, daß man ja alleine schon die Rate der "perversen, häßlichen und unrasierten Transvestiten" daran absehen könnte, daß angeblich 50% aller Trans* vor der GA kneifen. Sie hätte nicht grade Banaski als Beleg anführen sollen ...

Kurz ihr Statement:



Rückzugsquote

Bevor ich's vergesse (was dich ja auch nicht verwundert hätte) hier noch ein Beispiel des Behaupteten:
Sind zwar hier nur 42% aber ist ja ziemlich nah dran:

http://www.junxz.de/mdk-fragen.php

Ist ne "Transmann" Seite ... was dich nicht weiterhin marginal verwundern sollte. Es gibt mehr dazu - auch schlechtere Statistiken ... aber im Moment habe ich diese Daten nicht als Beweis parat, aber umso mehr im Kopf .. Aber das reicht dir ja nicht.


Buah! Jetzt wäre ich fast beeindruckt!
Aber nur fast ...

Also, erstens ist junxz eine Transmänner-Seite und keine Transmann-Seite.

Und zweitens wäre ich extrem vorsichtig damit, die Thesen ausgerechnet von Banaski als Beleg für irgendwas anzuführen - der Mann hatte nämlich, ähnlich wie die Über-Transsexuellen, meistens das Problem, Beweise für seine Behauptungen anzuführen. Um das mal vorsichtig zu formulieren ...
(Für Uneingeweihte: Banski war bis vor einigen Jahren der für Trans* zuständige Mensch des MDK Nordrhein, und als Transenfresser bekannt. Er hat sehr gerne geschrieben - nur gesagt hat er wenig.)
Zum Beispiel ist die angeführte Schlußfolgerung aus dem BSG-Urteil, nämlich daß alle Transen zwecks Heilung erst mal ein paar Jährchen Therapie machen sollen, und erst wenn das nicht klappt, eine OP (bzw. Hormone oder Epilation) bekommen dürfen, eine, an der man merkt, daß der Mann kein Jurist war - Juristen pflegten bei dieser und ähnlichen Passagen meistens erst mal ein kleines Kichern zu unterdrücken, ehe sie ihm gaaanz langsam erklärten, warum er mal besser jetzt fix die OP-Empfehlung ausspucken solle. Was er übriges dann auch tat ... Oops!

Aber zu den 42%: Da steht nicht, daß das 42% von irgendwas waren, die vor der OP gekniffen hätten. Da steht nur, daß er irgendwie bei 42% der Verfahren in der "Gruppe B" auf einmal nicht mehr gefragt wurde. Er selber gibt ja schon als Möglichkeit an, daß das (u.a.) daran liegen könnte, daß der MDK im weiteren Verfahren nicht eingeschaltet wurde. Woran das wohl liegen könnte??? Jedenfalls sagt das gar nix darüber, ob die Leute eine OP noch haben machen lassen oder nicht.

Aber es kommt noch besser: Was ist eigentlich die Gruppe B? Gruppe B sind die Leute aus der Gruppe von Leuten, für die überhaupt bis Ende 1994 ein Antrag beim MDK Nordrhein gestellt wurde für irgendwelche Maßnahmen, sei es OP oder Hormone oder die Epilation (Gruppe A) UND bei denen bis Ende 1992 der ursprüngliche Antrag zu Ende begutachtet wurde (Gruppe B).

Dann wird es etwas kryptisch. Um nicht zu sagen, er vergisst leider im nächsten Abschnitt, was er im vorherigen geschrieben hat.
Er sagt zunächst, daß bei Gruppe B der Begutachtungsprozeß bis Ende 1992 abgeschlossen war. Gleichzeitig gibt er an, daß von dieser Gruppe 42% aus dem Verfahren ausgeschieden sind.
Selbst Banaski wird aber wohl kaum noch Anträge zu Ende begutachtet haben, die zurückgezogen worden waren. Also besteht die Gruppe B offensichtlich gar nicht aus jenen "104 Transsexuellen, bei denen der Begutachtungsprozeß bis Ende 1992 abgeschlossen werden konnte", sondern nur aus den verbliebenen 57: "Bei 50 Anträgen von den verbliebenen 57 waren die medizinischen Voraussetzungen für eine Kostenübernahme gegeben, bei 7 Anträgen jedoch nicht." Wobei zu bedenken ist, daß laut Banasik die medizinischen Voraussetzungen schon nicht gegeben waren, wenn ihm die Psychotherapie nicht hinreichen lange gedauert hatte, oder nicht hinreichend dokumentiert worden war, oder ähnlich relevantes; das sagt also auch nix über die Quote der "richtigen Transsexuellen" aus.
(Daß bei dieser Analyse auch rauskommt, daß Banaski selber nicht weiß, was er dummschwätzt, ist nix neues. Das kam bei ihm meistens raus.)

Wer also sind die 42%? Offensichtlich keineswegs nur Transgender, die keine OP wollten, oder gar solche, die irgendwelche Anträge zurückgezogen hätten - sondern nur diejenigen, bei denen Banaski irgendwann die Tuchfühlung verlor.

Wie wäre es also damit:


  • diejenigen Transmänner, die zwar gerne eine GA hätten, die aber wegen der schlechten Ergebnisse (noch) keinen Antrag gestellt hatten.
    Beim damals angenommenen Verhältnis von 1:2 TM:TF und einer Quote von vielleicht 20% TMs, die damals trotzdem eine GA wollten (und das ist großzügig gerechnet!) sind das alleine schon ca 26% der Antragssteller - bleiben also schon für alles Folgende also maximal 16% der ursprünglichen Antragssteller:

  • diejenigen, die den Antrag auf OP nach 1994 stellten

  • diejenigen, die den Antrag auf OP stellten, egal wann, dies aber nicht mehr bei Banaski ankam, entweder weil die Kasse von seine Imkompetenz die Nase voll hatte, oder der Antragssteller schlicht nicht mehr im Bereich des MDK Nordrhein wohnte

  • diejenigen, die aus medizinischen Gründen keine GA wollten (z.B. bei Diabetis oder Herzfehler etc)
  • diejenigen, die die GA selber gezahlt haben

  • und, in der Tat, diejenigen, die gar keine GA wollten. Was aber nur nach der Meinung einiger weniger Menschen irgendwas darüber aussagt, wie Trans diese Leute sind oder waren.

Es bleibt also als Fazit:
Man sollte nur Statistiken trauen, die mal selber gefäscht hat. Und man sollte nur mit Statistiken argumentiere, die nicht schon in sich selber so fehlerhaft sind, daß sie alles mögliche aussagen, nur nicht das, was sie unbedingt aussagen wollen.

Und, Janice - die anderen Statistiken, die Du im Moment im Kopf hast, aber leider nicht als Beweis parat - die darfst Du, sollten sie dir eventuell wieder einfallen, gerne anbringen. Mit denen wird's ähnlich aussehen.
Aber erst, wenn Du vorher erklärst, warum denn eine nicht-erfolgte GA der Beweis dafür sei, daß der- oder diejenige nur ein "häßlicher, unrasierter, perverser Transvestit" sei.
Viel Spaß dabei.

Posted by alex.here at 29. August 2002 17:03
Kommentare

GA als Beweis???

OH GOTT!!!! AUCH DAS HABE ICH NIEMALS GESCHRIEBEN???? WO DENN??? Da steht nur:

Ein Typ (UNRASIERT!!!! und ohne Zweifel ein MANN!!!) sitzt bei SAT in einer Talkshow (natürlich mit einem Latexkleid!!!) und behauptet eine GaOP anzustreben!!!
ER IST NICHT TS!!!!! Er versucht ja nicht mal im geringsten relevante Probleme darzustellen .... Und der Inhalt der Sendung: Seine Frau regt sich auf, weil er immer seinen Latexmantel im Hausflur hinhängen würde - und es so vor den Nachbarn peinlich wäre!!!

Es tut mir leid, wenn das nicht nur peinlich, sondern für mich beschämend und damit widerlich ist!!!
Diskriminiere ich damit alle TS/TV/T? dieser Welt???

Na dann ... es widert mich aber trotzdem an - wenn genau diese Sendung von Bekannten von mir gesehen wird etc.
TUT MIT LEID!!!!!

"Häßlicher, unrasierter, perverser Transvestit" ist total aus dem Zusammenhang gerissen!!!
und perverser Transvestit ist etwas was nach ICD wohl keinen Krankheitswert hat ... oder ?

Ich sagte, dass mich TV's und CD's nicht stören!!! Solange sie sich eben in ihrem Kontext betrachten (und das muß ich ja wohl auch tun!!!)

Und bitte ... seit wann ist natürliche Selektion den ein gewagter Begriff??? Ich hoffe er wird hier nicht in einem ganz, ganz falschen Zuammenhang verstanden!

Da wäre noch die 50% Frage:
Hast du die OP hinter dir? Wieviele Deutsche kennst du, die nicht in Deutschland operiert wurden? Hast du jemals mit einigen davon geredet?

Es tut mir leid, das ich mir auch hier das Recht herausnehme eine eigene Meinung zu besitzen! Aber viele (NICHT ALLE!!!) sind nicht ohne Grund in der Begutachtung aufgehalten worden (In meiner "kindliche" Subjektivität behauptet).

Wenn du mir etwas Zeit gibst werde ich dich gern erneut versuchen umzustimmen ... Ja, ich gebe wohl nie auf... Aber dieses Thema gehört "hier" nicht hin.
Somit möchte ich deine Stellungnahme zu den genannten Personen auch nicht in Frage stellen! Aussagen, dass jemand als "Transfresser" gilt, sind für mich gleichwohl auch nur subjektiv!!

MfG
Janice

Von: Janice um 29.08.02 20:55

Ist Ihnen, Janice, es jemals in den Sinn gekommen, dass möglicherweise die TV-Sender des öfteren Schauspieler/-innen für Talkshows benutzen? Wenn ich mich recht erinnere, war dies der Grund, warum z.B. Arabella Kiesbauer keine Talkshows mehr machen wollte. Der Sender wollte genau diese ausgedachten "Problemfälle" in ihrer Sendung haben.

Mit freundlichen Grüßen
Marc

Von: Marc um 29.08.02 21:41

Nein, Janice. Die 50% Rückzugsquote bezog sich eindeutig nicht nur auf unrasierte Typen, die den Lackmantel im Flur hängen lassen, sorry. Lies mal Dein eigenes Geschreibsel, Link ist ja oben. Zitat: "Z.B die Ruckzugsquote für eine GaOP liegt bei etwa 50 Prozent!!" und da steht nix von Lackmantelträgern.

Und es mag sein, daß es da mal einen Typen in einer Talkshow gab - oder auch mehrere - die eher peinlich waren. Schlimmer als Lackmantelträger und österreichische cross-dressende Fußfetischisten fand ich aber immer jene Über-Transsexuellen mit diesem dezent pathologischen "Ich kam aus dem OP und war endlich eine Frau!"-Gesabbel. Da frag ich mich immer, was die denn waren, bevor sie in den OP gerollt sind.
Denn bei den Lackmantelträgern und anderen offensichtlich etwas *anderen* Gestalten mußte *ich* (und auch die meisten Transfrauen in meinem Bekanntenkreis sowie so gut wie alle Transmänner, die ich kenne) noch nie den Bekanntenkreis davon überzeugen, daß man da etwas anders gestrickt sei - das haben die von ganz alleine gemerkt. Das kann bei Dir natürlich anders gewesen sein, das weiß ich nicht.
Wobei die Talk-Show-Transen (egal, ob TS, TV/CD, TG, oder sonstwas) sind nun wirklich nicht repräsentiver für alle Transgender als sie es für die Transsexuellen sind. Sorry, aber da zielst Du in die ganz falsche Richtung.

Und übrigens: Sowohl die meisten "Perversioen" als auch Transvestitismus (F64.1) sind im ICD 10 aufgeführt, und können damit einen Krankheitswert haben, genau so wie Transsexualismus. Und die allermeisten nicht-transsexuellen Transgender sind übrigens auch keine Transvestiten, nur stehen die im ICD 10 nicht explizit drinne. Da gibts dann nur noch die Kategorien
F64.8 - Sonstige Störungen der Geschlechtsidentität
F64.9 - Störung der Geschlechtsidentität, nicht näher bezeichnet Störung der Geschlechtsrolle o.n.A.

Da mußt Du Dich dann bei den Machern des ICD beschweren, nicht bei mir oder den Transgendern.

Und was Deine "50%-Frage" angeht:
Nein, ich habe keine GA. Und solange sich bei den GA-Möglichkeiten für Transmänner nicht ein paar signifikante Verbesserungen ergeben, wird das auch so bleiben. Und, wie beeinflußt die Tatsache, daß bei mir *kein* Stück vom Arm zwischen den Beinen baumelt, jetzt den Wert meiner Argumente?
Und ja, ich kenne einige, die im Ausland operiert wurden, vor allem, aber nicht nur, Transmänner. Daverio war lange Jahre die einzige Alternative zu Exner, der nach einer anderen (risikoreicheren) Methode operiert hat. Und natürlich habe ich auch mit denen geredet. Was willst Du wissen?

Und nein, ich glaube nicht, daß die Leute, die in der Begutachtung "aufgehalten" wurden, das meist aus guten Grund wurden. Die Tatsache z.B. daß ein TM schwul ist, oder daß er keine Lust hat, sich für ein Gutachten zur Namensänderung von einer unbekannten Ärztin an der Klit rumspielen zu lassen, besagt auch weiterhin ausgesprochen wenig darüber, wie trans* dieser Mensch jetzt ist. Das selbe gilt für eine ganze Reihe von Gründen für diese un-natürliche Selektion durch Gutachter.

Und was die "natürliche Selektion" angeht: Wer diesen Begriff verwendet in einem Zusammenhang, in dem er (oder sie) Menschen ausgrenzt ("Solange sie sich eben in ihrem Kontext betrachten"), dann diskriminiert ("wiederlich" "pervers" usw) und ihnen dann essentielle Rechte verweigert, die er für sich selber in Anspruch nimmt (Recht auf medizinische Behandlung und auf Namens- und Personenstandsänderung) - der muß sich schon gefallen lassen, daß die meisten Leute bei diesem Begriff an sehr unerfreuliche Zusammenhänge denken.

Alex
weiterhin pervers, unrasiert und mit Neigung zum Trash-Drag!

Von: Alex Himself um 29.08.02 22:03

Ach, bei der Gelegenheit habe ich noch eine Frage:
In dem Appell ging es doch um eine beabsichtigte Änderung des TSG. Was hat eine Talkshow-Trümmer-Lack-Transe eigentlich *damit* zu tun? Soweit ich mich erinnern kann war bei der Gruppe, die das TrGG entwarf, diese Person - oder ähnliches - nicht vertreten.
Also was genau hat der/die/das Lackmantelimflurhängenlassende damit überhaupt zu tun?
Auch die von dieser Person angeblich angestrebte GA hat mit einem neuen TSG nix zu tun. Die Kostenübernahme von medizinischen Maßnahmen richtet sich schließlich immer noch nach der individuellen Notwendigkeit, nicht nach dem TSG - und übrigens auch nicht zwangsläufig nach der Diagnose "F64.0".

Von: Alex Himself um 29.08.02 23:20

Hallo Alex

Die Anspielung auf das Auftreten in meinem Umkreis und sie entsprechende Reaktion finde ich wirklich komisch. Ist ja völlig normal, das geoutet Transsexuelle sofort und bedinungslos als eben "Transsexuelle" anerkannt werden. Hurra ... wir brauchen keine Öffentlichkeitsarbeit mehr! Das TS als schwul oder abartig bezeichnet, von beruflichen Fortbildungsmaßnahmen ausgeschlossen oder einfach nur öffentlich diskriminiert werden kommt ja auch nie vor?!

Wovor hatten wir dann alle Angst? Warum haben wir uns nicht alle mit spätestes 18 Jahren geoutet???

Weißt du, ich brauch mir in diesem Punkt keinen Vorwurf zu machen. Noch brauche ich jetzt darum zu fürchten, dass ich überhaupt noch Probleme habe die den hier beschriebenen gleichen.

Ja, eigentlich könnte mir es alles ziemlich egal sein ... aber ich bin tatsächlich so bescheuert und kämpfe für etwas, was weit hinter mir liegt. Einem Großteil der hier gegen mich geführten Behauptungen (ausgeschlossen den begründeten) stehe ich mit einem Lächeln gegenüber. Und dabei spielt es keine Rolle ob diese von einer/einem TS oder TV kommem. Ich lasse mich gern in meinen Ansichten belehren (was du ja durchaus gelegentlich versuchst) aber gestehe hier niemandem das Recht ein, über meine Person im Weiteren zu urteilen. Das habe ich nun wirklich nicht nötig! (Dazu bin ich dann leider doch zu arrogant - was aber wohl kein reines TS Problem sein dürfte) Wie auch immer ...

Wenn ich mir die Reaktionen auf mein Posting so anschaue - komme ich doch langsam ins Grübbeln!
Was mache ich hier überhaupt? Ich bemühe mich um etwas, was ich selbst nicht brauche und schiebe mich dafür mit meiner eigenen Meinung ins Kreuzfeuer der Reaktionen. Ihr habt Recht ... war ne blöde Idee. Es tut mir nur leid um jene TS, die wirklich auf eine geselltschaftliche Anerkennung angewiesen sind, da sie eben nicht "untertauchen" können ...

Und es tut mir leid, das eben nicht alle die Kostenübernahme für Dr. D. bekommen - Nur fürchte ich wird es die bald überhaupt nicht mehr geben. Deine Meinung über Gutachter des MDK etc. sind nämlich nicht nur subjektiv, sondern für mich klingt es, als ob du objektiver wärst als jemand, der hunderte von Anträgen auf seinem Tisch zu beurteilen hat. Hast du wirklich eine Vorstellung was auf seinem Tisch landet? Ich nicht ... und ich bin froh ds ich sie nicht habe! Und ich hoffe, dass das nicht noch schlimmer wird.

Janice


Von: Janice um 29.08.02 23:43

PS: Es ging um Übertransen und deren Transgender Konflikt. (Übrigens in deinem Posting!) Was hatte das denn damit zu tun, wenn nicht meine Reaktion darauf?
Sorry ...

Von: janice um 29.08.02 23:47

Janice!
Muß ich wirklich jede sarkastische Bemerkung als solche ausdrücklich labeln? Ich habe keine Bemerkung über dein Auftreten in deinem Umfelt gemacht - ich habe mich nur gewundert, daß du dich in deinem Umfeld gegen Gleichsetzungen mit lackmantelimflurhängenlassenden Talkshow-Transe wehren mußt. Weil auf die Idee kommen die wenigsten Leute - auch nicht bei Trans*, die nicht 100% im Schrank leben *können* weil sie halt nicht dementsprechen ausschauen.

Und niemand bestreitet, daß Transgender diskriminiert werden - wobei der Ausschluß von Fortbildungsmaßnahmen etc übrigens rechtlich nicht in Ordnung ist, und daher dagegen vorgegangen werden kann. Jedenfalls, wenn schon Transgender diskriminiert werden von einem (glücklicherweise eher kleinen) Teil der Öffentlichkeit, grade _dann_ werde ich nie verstehen, warum die sich auch noch untereinander diskriminieren müssen.
Oder glaubst du wirklich, daß es dir bei Leuten, die dich als "Schwuchtel" oder sonstwas betrachten, irgendwas einbringt, wenn du auf Talkshow-Transen rumhackst? Ganz im Gegenteil - die reiben sich die Hände, und dann wird erst die Talkshow-Transe fertiggemacht, und dann diese "Schwuchtel", die danebenstand und auch noch geklatscht hat. Das sind deine eigenen Henker, denen du hier in den Arsch kriechst, und nicht deine Freunde. Und das werden auch nicht deine Freunde werden, wenn du beim Fertigmachen der Talkshow-Transen mitmachst, und nicht nur klatschst.

Und was Kostenübernahmen angeht - du bist also der Meinung, daß wenn irgendein "Experte" es bescheinigt, das auf jeden Fall richtig sein muß? Dann hast du aber ein kleines Problem: Wenn du jemanden - egal wie "transsexuell" oder nicht - zu drei "Experten" schickst, bekommst du vier Meinungen. Und welche ist dann die richtige? Du möchtest doch nicht im Ernst behaupten, daß die "Experten" alle einer Meinung seien? Dann mach aber mal ganz schnell einen Reality-Check!

Vielleicht solltest du eines mal begreifen: Du bist _nicht_ deswegen eine Frau, weil dir das irgendwelche Leute auf irgendwelchen Papieren bestätigt haben. Und du bist _nicht_ deswegen eine Frau, weil du eine Neovagina mit X Zentimetern Tiefe hast.
* Du bist eine Frau, weil du schließlich selber am besten weißt, was du bist. *
Und du hast das *Recht* darauf, das zu bekommen, was *du* brauchst, um ein eingermaßen zufriedenstellendes Leben zu führen. Das ist _keine_ Gnade, die dir von irgendwelchen "Experten" oder sonstigen anderen Menschen erst gewährt werden muß. (Wobei das natürlich dann auch für alle anderen Menschen gilt.)
Und genau deswegen brauchst du auch nicht mehr bei irgendwelchen Abgrenzungs-Aktionen mitzumachen, die einige "Experten" jahrelang gefordert haben, und die dann einige wenige Trans* - Identifikation mit dem Aggressor und/oder Abwehr der eigenen Geschichte - irrtümlich für ihre eigene Meinung halten. Und ich sage "gefordert _haben_" - denn nur noch ein minimaler Teil derjenigen, die sich heute für Experten in diesem Bereich halten, fordern oder fördern derartig ungesundes Verhalten noch. Willkommen im Jahre 2002.

Alex
(Der sich eher die Kugel geben würde, als jemals seine "Männlichkeit" durch Rumhacken auf und Diskriminieren von anderen Menschen zu beweisen - bzw. das zu versuchen. Es ist kein Beweis. Es ist nur peinlich.)

Von: Alex Himself um 30.08.02 01:05

Janice, es wäre nett, wenn Du mich mal anmailen würdest.

Es ist und bleibt so Alex, dass Ihr Euch vor der Transgender-Definition weiterhin herumdrückt. Ihr habt mit den schwul-schrillen Kreisen diese Inhalte entworfen, Ihr gebraucht selbst das dumme Wort "Transe", und wie durchgeknallte Schwule die Sache sehen, erleben wir hier - http://www.startrans.org/german/index.html

Davon solltest Du Dich distanzieren und mir erklären, ob Ihr diese Vögel "teilweise als Mitglieder des anderen Geschlechtes" seht und ihnen den "Transgenderstatus" einräumen wollt?! Dann erkläre zudem, warum Ihr eine Prüfung zur Namensänderung grundsätzlich ablehnt und einen Mann mit P. als "Frau" deklarieren möchtet! Das nämlich sind die Punkte, die "unser Anliegen", welches ein sehr privates und ernsthaftes sein soll, bis ins Absurde verzerren. Exakt darum geht in unserem Appell; eine Diskussion darüber erst einmal zu führen, ehe man sich über den schwul- schrillen, dafür um so wenig heiteren Bereich definiert.

Und Alex, ein fast privates Wort: Deine Art Leute vorzuführen, der Umgang mit Widerspruch usw., ist schlichtweg unter aller Sau. Deine persönliche Art widert mich an. Wenn Du meinst, so Deine polternde Männlichkeit zu beweisen, kannst Du Dir gleich die Kugel geben - siehe oben - denn Du bist es allein, der diskriminiert und nicht einmal mit wohlbegründeten und keineswegs aggressiv vorgetragenen Einsprüche leben kannst. Du hast noch einen weiten Weg vor Dir.
Lächelnd sagt Dir das, die stets freundliche *g* Tanja Krienen

Von: Tanja Krienen um 30.08.02 08:32

Entschuldige bitte, aber vor welcher Definition drücken wir uns denn? Hier mal drei geläufige Definitionen für diejenigen, die Google nicht bedienen können oder wollen oder wasweißich:

Alle Menschen, die sich mit ihrem zugewiesenen Geschlecht falsch oder unzureichend beschrieben fühlen.
(Die Definition des TMeV, und auch meine persönliche Arbeitsdefinition; aber zur Not nehme ich auch eine von den anderen beiden)
und/oder
Alle Menschen, die gänzlich oder zeitweise in einem anderen als dem zugewiesenen Geschlecht leben oder sich einem anderen Geschlecht zugehörig fühlen.
Diese beiden Definitionen schließen auf jeden Fall noch "Transvestiten" (besser: Cross-Dresser) mit ein, Travestie und Drag Queens wären Grenzfälle, Fetischismus würde auf jeden Fall rausfallen.

Eine weitere mögliche Definition ist:
Alle Menschen, die gänzlich oder zeitweise die Grenzen des ihnen zugewiesenen Geschlechts überschreiten.
Diese Definition würde Travestie und Drag Queens einschließen, je nach Lesart auch "Kleiderfetischisten" (bei denen es durchaus diskussionfähig ist, ob die nun die Grenzen ihres zugewiesenen Geschlechts überschreiten oder nicht).
Alle Definitionen schließen auch Transsexuelle mit ein.

Und nein, du brauchst mir nicht zu sagen, was du von solchen Definitionen hälst - ich kann es mir denken.

Und was Startrans angeht - sicher gibts sowas. Aber warum sollte ich mich davon distanzieren? Ich distanziere mich ja auch nicht von irgendwelchen Taubenzüchtervereinen, obwohl meine Neigung, zu einer Community wie Startrans (also kommerzielle Abzocke) auch nicht wesentlich ausgeprägter ist als die zu Taubenzüchtervereinen. Und Startrans ist auch nicht typischer für "Transgender" als es Talk-Show-Transen für Transsexuelle sind.
Und darauf, daß ich mich irgendwann mal von Schwulen - egal wie schrill oder un-schrill - distanzieren werde, darauf kannst du lange warten. Ich *bin* nämlich schwul.

Und warum der Mann P einen Frauennamen tragen dürfen soll? (Als Frau definieren kann ich "ihn" eh nicht - sowas bleibt dann doch jedem selber überlassen, welchem Geschlecht (wenn überhaupt) er sich zugehörig fühlt. Das maße _ich_ mir nicht an.)
Ja, warum denn nicht? Wenn "er" als Kunigunde glücklicher ist als als Peter, dann soll "er" doch. Wobei das Risiko, daß sich Menschen, die sich als Männer betrachten, einen Frauennamen zulegen (oder umgekehrt) wohl nicht sonderlich hoch sein dürfte. Jedem Menschen mit einem IQ oberhalb der Kühlschranktemperatur dürfte klar sein, daß das dann gewisse praktische Probleme mit sich bringen dürfte. Und wenn es eine/r trotzdem will? Ja, was zum Teufel habe ich (oder du) denn für ein Recht, den oder die daran zu hindern? Keins. Null. Nada. Es hat in diesem Lande immer noch jede/r das Recht, nach *seiner* Fason glücklich zu werden - nicht nur das Recht nach der deinigen.

Und in eurem Appell wollt ihr keine Diskussionen darüber führen, wie sich andere Leute definieren. Ihr ruft dazu auf, Menschen Rechte zu verweigern, die ihr für euch in Anspruch nehmt, und wollt partout durchsetzen, daß es bei dem Zwang zur GA für die Personenstandsänderung bleibt. Das klingt nicht eben nach Diskussionswilligkeit.

Ach ja - und hier das einzige private Wort was du jemals von mir hören wirst: An privaten Konversationen mit dir habe ich ungefähr so viel Interesse wie an dem berühmten Sack Reis in China. Und mach Dir mal keine Sorgen um meinen - oder deinen - Stil. Da vertraue ich den Lesern, daß die sich ihr eigenes Bild machen können.

Von: Alex Himself um 30.08.02 10:51

Gut, das war wichtig zu wissen und ich fühle mich bestätigt. Ihr wollt das Prinzip "anything goes" einführen - also einem Haufen schriller Vögel die Freiheit überlassen, selbst zu bestimmen, was sie sein möchten. Dann kommen noch die Schizophrenen und dergleichen...ein wirklich schöner, ein bunter Haufen, Dein Haufen, Alex. Ich hoffe, der Haufen bezahlt dann die notwendigen Maßnahmen aus eigener Tasche (es wird so kommen), ich wüsste auch nicht, warum dafür öffentliche Gelder für offensichtlichen Unfug ausgeben werden sollten?

Ach ja Alex, ich kann mir ja denken wie es ist, immer mit dem Bewusstsein herumlaufen zu müssen, niemals Verstand und Vernunft zu spüren. Aber sagte ich Bewusstsein? - na, wie denn, bei offenkundiger Bewusstlosigkeit! Jetzt lach ich noch ein bisschen lauter, doch grüße ich Dich, Tanja

Von: TanjaKr. um 30.08.02 11:07

Wo jetzt die Schizophrenen herkommen, weiß wohl nur TK. Aber es stimmt schon: Wir wollen tatsächlich den Leuten das Recht geben, über ihr eigenes Leben zu bestimmen, und das schließt das Recht ein, darüber zu bestimmen, wer oder was man ist. Ein Recht übrigens, daß so generell in diesem unserem Lande seit 1949 gilt, und das BVerG hat's auch nochmal explizit im Hinblick auf's Geschlecht bestätigt. Also vielleicht sollten Leute, die damit nicht zurecht kommen, auswandern. Nach dem Sturz der Taliban würde sich wohl Saudi-Arabien noch anbieten. Da werden solche "Perversen" noch geköpft! Oops - F64.0er leider auch. Sowasaberauch. Wo sie doch so eine schöne Diagnose haben. Gemein.

Und was unsinnig ausgegebene "öffentliche Gelder" angeht - wie ich bereits mehrfach sagte, richtet sich die Kostenübernahme für medizinische Maßnahmen nach der individuellen Notwendigkeit - und das bedeutet eben *nicht* daß nur F64.0s Anspruch auf eine solche haben, wenn die individuelle Notwendigkeit besteht. (Übrigens, beim Fehlen einer individuellen Notwendigkeit haben auch F64.0er keinen Anspruch auf Kostenübernahme.)

Der Teufel, der hier an die Wand gemalt wird, ist schon längst unter uns. Und da soll er auch bleiben!

Von: Alex Himself um 30.08.02 11:25

Willst Du etwa sagen, dass unter den vorgeblichen "Transen" keine Schizophrenen sind? Ach ja, ich weiß, es ist Dir egal, solange sie sich den Sektenchefs unterordnen *g*
MfG, TK

Von: TanjaKr. um 30.08.02 14:02

hallo janice,

nur mal meine meinung zu banaski, vom wegen alex subjetivität in dem punkt.
was diesen dr? banaski angeht ist das wirklich nicht subjektiv. banaski hatte anträge über ein jahr unbearbeitet liegen gelassen und sich auch nachfragen verboten, was dazu führte das ich mich an die vorgesetzte dienstelle gewandt habe und banaski ziemlich ärger bekommen hat. wenn selbst die vorgesetzte dienstelle (MDK Düsseldorf) der meinung war das er da zu weit geht, heisst das schon was.

gruß

toby

Von: toby um 04.09.02 19:59

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Von: Phentermine um 23.10.03 15:40
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